Sonntag, 6. Dezember 2009

Mood melting

Hallo zusammen und einen fröhlichen Nikolaustag!

Bei dem Wetter kann man eigentlich nur zu Hause sitzen, gute Musik hören, Bücher lesen, und all das tue ich heute. Ich höre gerade die neueste CD von Jamie Cullum, "The Pursuit", eine geniale Mischung aus Jazz und Pop, und vielleicht ist die Musik ein bisschen lauter, als meine Nachbarn das an einem Sonntagnachmittag gut finden. Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert, also mache ich zunächst einmal weiter damit. Wozu mich mit schlechten Gefühlen belasten, bevor sie überhaupt auftreten? Richtig, so was nennt man schlechtes Gewissen.

Das gute Buch ist das neueste Werk von Frank Kinslow, es heißt "Beyond Happiness". In seinem letzten Buch, das auch ins Deutsche übersetzt ist, geht es um Quantenheilung, allerdings nicht unbedingt als Heilmethode, die ich in der Praxis verwende, sondern um sich und seine eigenen Emotionen zu heilen. An dieses Thema knüpft er in "Beyond Happiness" an, aber auf noch viel tieferer Ebene. Wer schon einmal die Bücher von Eckhart Tolle gelesen hat, der bestrebt, möglichst nur noch im erlebten Jetzt zu sein (und nicht mehr in der Vergangenheit oder der Zukunft festzuhängen), ahnt, worum es gehen könnte.

Auf jeden Fall hat er eine geniale Übung beschrieben, die ich gleich ausprobieren musste, und sie funktioniert. Ich geben hier mal eine gekürzte Übersetzung wieder:

Mood melting - Stimmungen schmelzen

Setz dich an einen Ort, wo du für 10 - 15 Minuten nicht gestört wirst. Schließ die Augen und beobachte das Vorbeiziehen der Gedanken. Nicht bewerten, nur beobachten. Nun such dir ein kleines, negatives Ereignis aus der Vergangenheit aus, einen kleinen Ärger zum Beispiel, oder eine Angst, die du in die Zukunft projizierst. Mach dir das Ereignis im Kopf ganz, ganz deutlich und klar. Erlebe die Situation, sieh die beteligten Menschen, höre, was sie sagen. Dann identifiziere deine Emotionen. Halte nichts zurück, gestatte dir, sie zu fühlen. Wie fühlen sie sich an, wo sind sie, im Körper oder außerhalb davon; sind sie warm, kalt, hart? Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 das Stärkste ist, was du überhaupt fühlen kannst, wie stark sind die Emotionen?

Beobachte sie einfach weiter. Manche werden stärker sein als andere. Schau dir eine davon genauer an. Sie kann im Körper oder auch außerhalb davon zu fühlen sein. Beobachte sie noch genauer. Welche Farbe hat sie, welche Form? Kannst du ihr einen Geruch oder Geschmack zuordnen?

Jetzt nimm dir ein mentales Vergrößerungsglas und schau die Emotion, das Gefühl noch näher an. Wie manifestiert sich das Gefühl, was sind seine Eigenschaften? Irgendwann beim ganz genauen Beobachten wird sich diese Emotion verändern. Sie kann schwächer werden, stärker oder auch zu einer ganz anderen Emotion werden. Beobachte einfach weiter, auch die Veränderung.

Beobachte alle Veränderungen, eine nach der anderen. Irgendwann, recht bald oder auch nicht so bald, werden gute Gefühle entstehen, ganz spontan, so wie Freude oder eine Art innerer Frieden. Beobachte diese guten Emotionen und Gefühle genauso, wie du vorher die unangenehmen Emotionen beobachtet hast. Welche Form, Farbe, Textur haben sie, wie fühlen sie sich an, wo sind sie im oder außerhalb des Körpers? Auch diese werden sich unter Beobachtung ändern.

Praktiziere das Mood Melting für wenigstens 10 Minuten, du kannst es aber auch bis zu einer Stunde üben. Danach bleib noch fünf Minuten sitzen, strecke dich und komm zurück in den Alltag.
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Das schöne daran ist, dass man alle alten Erinnerungen, die einen immer noch emotional "anfressen", damit bearbeiten kann. Und wenn man die emotionale Ladung auf einem Thema mal eingeschmolzen hat, und zwar gründlich, dann kommt sie auch nicht wieder. Das Ereignis verbleibt als Erinnerung, aber die Belastung ist weg. Und das beste ist: Es kostet absolut nichts und jeder kann es tun!!

So, meine CD ist zu ende, ich brauche Musiknachschub. Ich wünsche allen einen schönen 2. Advent mit viel Tee und Keksen, und den Musikliebhabern unter uns wünsche ich verständnisvolle Nachbarn. Und wenn einer motzt: Freundlich sein, Musik runterschalten und "Mood melting" üben!

Nur das Beste,
Ihre und Eure Georgia Fröhling